Drei Personen sitzen im Wartebereich der Bundesagentur für Arbeit hinter einem Aufsteller mit dem Logo der Agentur. Die Arbeitsagentur in Baden-Württemberg will Geflüchtete noch schneller in Arbeit bringen. Bereits jetzt haben viele Ukrainer einen ersten Einstieg in den Arbeitsmarkt gefunden.

Arbeitsmarkt im Januar

Immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine finden in BW einen Job

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Andreas Reinhardt
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Die Arbeitsagentur in Baden-Württemberg will Geflüchtete noch schneller in Arbeit bringen. Bereits jetzt haben viele Ukrainer einen ersten Einstieg in den Arbeitsmarkt gefunden.

Die Vermittlung von Geflüchteten aus der Ukraine in den Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg macht laut Arbeitsagentur Fortschritte. Nach den aktuellsten Zahlen hatten im November 2023 rund 28.100 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit einen Job im Land. Das sei ein Plus von über 40 Prozent zum Vorjahresmonat. Sie arbeiteten zum Beispiel als Maler, Service- oder Verkaufskräfte und könnten so erste Arbeitserfahrungen sammeln sowie ihre Deutschkenntnisse vertiefen, so die Behörde. "Gleichzeitig helfen sie, die Arbeitskräftebedarfe der baden-württembergischen Unternehmen zu decken."

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Arbeitsagentur sieht derzeit gute Chancen auch für Geflüchtete

Im Januar 2024 waren zudem rund 27.400 ukrainische Arbeitslose in den Jobcentern gemeldet, dies entspricht über 18 Prozent aller Arbeitslosen. Auch sie sollen rasch vermittelt werden.

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Die Arbeitsagentur in BW sieht im Januar eine hohe Dynamik auf dem Arbeitsmarkt. Das sei eine Chance, auch noch mehr Geflüchtete schneller in Arbeit zu bringen. Danach haben rund 17.000 Menschen im Januar aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung aufgenommen. Das seien 11,7 Prozent mehr als im Dezember und sogar 27,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das zeige, dass Arbeitslose derzeit insgesamt gute Chancen haben, schnell in eine Beschäftigung zu kommen.

Herausforderungen bei Vermittlung von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt

Es gibt mehrere Herausforderungen, die bei der Integration von Geflüchteten in Arbeit auftreten können:

  • Die ausgeschriebene Stelle passt nicht zur Qualifikation oder dem Wohnort der Bewerberin oder des Bewerbers.
  • Die Deutschkenntnisse entsprechen nicht den Anforderungen der ausgeschriebenen Tätigkeit.
  • Weil Kinderbetreuung fehlt, kann keine Tätigkeit in Vollzeit oder nahe an Vollzeit ausgeübt werden.
  • Arbeitgebern fehlt Planungssicherheit, weil der Aufenthaltsstatus der Bewerbenden unsicher ist.

Speziell zu Ukrainerinnen und Ukrainern berichtet die Arbeitsagentur, das vergleichsweise hohe Bildungs- und berufliche Qualifikationsniveau, die hohen Erwerbstätigkeitswünsche und der hohe Anteil in privaten Unterkünften begünstigten grundsätzlich deren Integrations- und Teilhabechancen. Dem stehe ein hoher Anteil von geflüchteten Frauen mit minderjährigen Kindern gegenüber, die in der Regel zumindest vorübergehend hier alleinerziehend und deshalb stark durch die Kinderbetreuung gebunden sind. Außerdem beeinträchtigten die hohe Ungewissheit über den Kriegsverlauf und damit die Bleibeperspektiven in Deutschland sowie die Sorgen um Familienangehörige in der Ukraine die Integrationschancen, so die Agentur für Arbeit.

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"Job-Turbo" soll Vermittlung beschleunigen

Die Bundesregierung hat unterdessen das Programm "Job-Turbo“ gestartet und möchte gemeinsam mit den Partnern am Arbeitsmarkt, zu denen die Bundesagentur für Arbeit zählt, Geflüchtete noch schneller in Arbeit bringen. Wer einen Integrationskurs absolviert hat, soll so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln und mit dem Ziel der nachhaltigen Integration parallel weiter qualifiziert werden. Dazu gibt es bis 1. Februar zahlreiche Aktionstage, auch in Baden-Württemberg.

Mehr Arbeitslose im Januar 2024 in BW

Die Zahl der registrierten Arbeitslosen ist im Januar in Baden-Württemberg gestiegen, die Arbeitsagentur in Stuttgart zählte rund 268.000 Menschen ohne Job. Das waren 6,6 Prozent mehr als im Dezember und 10,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Anstieg sei auf saisonübliche Effekte zurückzuführen, hieß es.

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