Linus Roth und Petrit Çeku beim Schwäbischen Frühling in Ochsenhausen.

Interview mit Ertinger Violinist Linus Roth

Ochsenhausen präsentiert Musikfestspiele Schwäbischer Frühling

Stand
INTERVIEW
Johannes Riedel

Freunde der Kammermusik erwartet beim Schwäbischen Frühling in Ochsenhausen bis Sonntag ein hochklassiges Programm. Das Interesse ist groß, aber es gibt noch Restkarten.

Klassikfans kommen bis Sonntag bei den 28. Musikfestspielen Schwäbischer Frühling in Ochsenhausen (Kreis Biberach) auf ihre Kosten. Das Festival präsentiert seit vielen Jahren rund um Christi Himmelfahrt hochkarätige Kammermusik-Konzerte in barocken Räumlichkeiten im Herzen Oberschwabens. In diesem Jahr stehen insgesamt sieben Konzerte auf dem Programm.

Künstlerischer Leiter des Schwäbischen Frühlings ist der aus Ertingen im Kreis Biberach stammende Violinist und zweifache Echo-Preisträger Linus Roth. Beim ausverkauften Eröffnungskonzert am Mittwochabend trat er mit dem Kölner Kammerorchester selbst auf.

Zum Start des Schwäbischen Frühlings hat der SWR ein Interview mit ihm geführt:

SWR: Wie ist das Gefühl in Bezug auf den 28. Schwäbischen Frühling?

Linus Roth: Das Gefühl ist wie immer aufregend, inspirierend. Es ist für mich was Besonderes, ein Festival in meiner Heimatregion ausrichten zu dürfen. Ochsenhausen, insbesondere der Bibliothekssaal, ist für mich ein ganz besonderer Ort. Nicht nur, weil er wunderschön anzusehen ist mit der Deckenmalerei, sondern er ist für mich einer der besten Kammermusiksäle der Welt.

SWR: Die Premiere war ausverkauft. Es gibt nur noch Restkarten. Warum sollten Klassikfans nach Ochsenhausen?

Linus Roth: Zum einen wegen der Atmosphäre. Der Bibliothekssaal ist akustisch einzigartig. Das Programm ist vielfältig. Markus Schirmer, ein großartiger Pianist aus Österreich, ist in diesem Jahr unser „Artist in Residence“. Er wird am Sonntag beim Abschlusskonzert mit dem Nachwuchssänger des Jahres, Konstantin Krimmel, „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert interpretieren. Am Samstag spielt er zusammen mit dem Jerusalem String Quartett. Wir haben auch immer wieder unbekanntere Werke, etwa das Klavierquintett von Julius Röntgen. Aber es gibt auch bekannte Klassiker, wie das Schuhmann-Quintett.

SWR: Was zeichnet das oberschwäbische Publikum aus?

Linus Roth: Eigentlich sind die Oberschwaben das ideale Publikum, wie man es sich wünscht. Besonders leise, während die Musik läuft und sehr laut und enthusiastisch beim Applaus.

SWR: Wie lange haben Sie sich in den vergangenen Monaten mit der Programmauswahl beschäftigt?

Linus Roth: Vor fast zwei Jahren haben wir angefangen mit der Programmgestaltung und der Auswahl der Künstler. So viel Vorlauf braucht man in der Klassikszene, denn die Weltklasse-Künstler sind langfristig gebucht. Ich möchte auch gerne Komponisten ins Programm nehmen, die mir besonders persönlich am Herzen liegen, zum Beispiel die Rhapsody von Weinberg im Eröffnungskonzert. Die letzten Wochen vor Beginn des Festivals sind sehr voll mit Terminen. Für das gesamte Team ist das ein großer Akt, das Festival auf die Beine zu stellen. Aber wir sind glücklich, dass wir hier tolle Leute haben, die mitarbeiten und so kann das Publikum dann wirklich die Konzerte genießen.

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