MS Baden heute

1824 bis heute

200 Jahre Personenschifffahrt auf dem Bodensee

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Nadine Ghiba
SWR-Redakteurin Nadine Ghiba Autorin Bild

Angefangen hat die erste regelmäßige Schiffsverbindung zu Zeiten des württembergischen Königs Wilhelm I. Ab etwa 1860 entstand dann die Ausflugsschifffahrt.

Seit 200 Jahren fahren auf dem Bodensee Personenschiffe - erst mechanisch angetrieben, später mit Motor und heute sogar teilweise elektrisch. Um dieses Jubiläum zu feiern, veranstalten die VSU (Vereinigte Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein) - darunter auch die BSB (Bodensee-Schiffsbetriebe) - mehrere Aktionstage. Ein Höhepunkt war am Samstag die Flotten-Sternfahrt vor Meersburg.

So berichtete SWR-Reporterin Esther Leuffen am Samstagmorgen:

Der Bodensee trennt zwar, aber er verbindet auch. Schon früh haben die Menschen Verbindungen über das Wasser geschaffen. Das war in vielen Jahrhunderten vor allem für den Transport von Waren wichtig. Aber auch Ausflugsschiffe nahmen ab 1860 Fahrt Fahrt auf, so die BSB.

König Wilhelm I. von Württemberg initiiert das erste Bodensee-Dampfschiff

Angefangen hat es in den Zeiten der Monarchie. König Wilhelm I. von Württemberg war Mitinitiator beim Bau des ersten Dampfschiffes für den Bodensee. Der Dampfer "Wilhelm" wurde zwischen Friedrichshafen und Rorschach in der Schweiz eingesetzt. Das war möglich, weil die Schiffe nun mechanisch angetriebenen wurden und so wind- und wetterunabhängig waren, schildern die BSB in einer Jubiläums-Mitteilung.

Für die rund 22 Kilometer zwischen den beiden Städten brauchte das Schiff mit einer Geschwindigkeit von rund zehn Kilometern pro Stunde knapp zweieinhalb Stunden. Die alten Lastensegler hatten bei ungünstigen Verhältnissen oft mehrere Stunden dafür gebraucht. In den Jahrzehnten danach wurde die Flotte nach und nach größer, heißt es.

MS Baden im Jahr
Das Motorschiff (MS) „Baden“ ist das derzeit älteste aktive Fahrgastschiff der Bodensee-Schiffsbetriebe. Es ging 1935 in den Kursverkehr. Es steht wie das MS „Schwaben“ unter Denkmalschutz. Sie zählen zur Ära der großen Motorschiffe der 1930er Jahre. Beide werden immer noch im Kursverkehr auf dem Bodensee eingesetzt, so ein Sprecher der Stadtwerke Konstanz.

Der Zweite Weltkrieg stoppt den Schiffsverkehr auf dem See

Der Zweite Weltkrieg führte im Jahr 1944 zur Einstellung des Bodensee-Schiffverkehrs. Ein NS-Befehl forderte laut der VSU sogar die Versenkung der in Lindau und Bregenz stationierten Schiffe. Durch eine geheime Kooperation auf deutscher und Schweizer Seite konnten die Schiffe aber in die Schweiz überführt werden, heißt es. Einige Zeit nach Ende des Kriegs wurde der Kurs wieder aufgenommen. Die Bodenseeschifffahrt erlebte in den Folgejahren einen großen Aufschwung.

Aktionstage zum 200. Jubiläum

Um zwei Jahrhunderte Personenschifffahrt auf dem Bodensee zu feiern, veranstaltet die VSU mehrere Aktionstage. Dazu zählte unter anderem die Flotten-Sternfahrt am Samstag.

Meersburg

Schiffe haben sich vor Meersburg getroffen Flottensternfahrt der "Weißen Flotte" auf dem Bodensee

Bei einer Flottensternfahrt haben sich am Samstag insgesamt sechs Schiffe der "Weißen Flotte" vor Meersburg getroffen. Die Fahrt galt als Saisonhöhepunkt der Schiffsbetriebe auf dem Bodensee.

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Am 5. Mai ist außerdem ein Familientag geplant. Kinder fahren an diesem Tag kostenlos mit und können mit einer Stempelkarte an einem Gewinnspiel teilnehmen. Ende September dürfen Fahrgäste ihr Fahrrad kostenlos auf dem Schiff mitnehmen.

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