Nachdem am Montag die ersten Meldungen von den verheerenden Erdbeben in der Türkei eingegangen waren, löste das in der Rhein-Neckar-Region eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft aus. „Ich bin morgens aufgewacht, habe die Videos gesehen. Dann habe ich zu Ende gearbeitet und bin direkt hierhergekommen”, erzählt Kadir.
Kadir packt bei einer Hilfsaktion vom Mannheimer Fanclub des Istanbuler Fußballvereins Fenerbahçe S.K. mit an.
„Das ging ruckzuck. Wir haben das in den Sozialen Medien geteilt, auf einmal waren alle da“, freut sich auch Mitorganisatorin Beyza. Seitdem werden im Vereinsgebäude fast ununterbrochen Pakete mit Hilfsgütern gepackt. Viele Menschen helfen bis spät in die Nacht. Beyza ist von der Hilfsbereitschaft und Solidarität überwältigt: „Wir haben absolut nicht mit so viel Unterstützung gerechnet. Das ist super, man freut sich total.”
Unterstützung kam auch von mehreren Mannheimer Firmen, die die Spendengüter freiwillig in die Türkei transportieren wollen. Drei 40-Tonnen-LKW wurden schon bereitgestellt. Jetzt sei man auf der Suche nach weiteren Fahrzeugen, erzählt Hakan – so viele Sachspenden gibt es schon. Der Verein hatte hauptsächlich um warme Kleidung, Decken, Windeln und Babynahrung gebeten. Hakans Telefon steht nicht mehr still. Immer wieder melden sich Menschen, die helfen wollen.
Von dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet könnten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 23 Millionen Menschen betroffen sein. Mehr als 5.000 Menschen kamen nach aktuellen Schätzungen ums Leben. Neben all der Rührung über die Hilfsbereitschaft, empfindet Beyza deshalb auch eine tiefe Trauer:
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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter
Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“
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